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Was man fürs kommende Baby unbedingt braucht – und was nur bedingt …

Das erste Baby, oh was für eine Freude! Es ist wie Weihnachten, nur noch viel schöner! Hier ein süsser Body, den man unbedingt haben muss, dort der Kurs zum richtigen Atmen bei der Geburt, dann noch Akupunktur gegen Wasser in den Beinen, Besuche von Infoveranstaltungen in verschiedenen Hospitälern oder im Geburtshaus, Geschichten über Geburten von Freundinnen, …oje! Nicht zu vergessen alles, was on- und offline geschrieben wird und was Frau lesen sollte. Von allen Seiten wird der jungen Familie suggeriert, was sie zu tun und zu lassen hat. Ratschläge von Fremden im Tram, von Tante Frida zu Onkel Sepp, jeder hat noch eine brandaktuelle, wohlgemeinte Story auf Lager! Und manche trauen sich gar der Mutter ungefragt über den Babybauch zu streicheln!? Ist Frau mit Babybauch plötzlich Allgemeingut?

Und wie teuer das alles auf einmal wird!

Wir brauchen unbedingt einen Wickeltisch, eine Wickeltasche, ein Beistellbett, ein Reisebett, eine Baby-Hängematte, einen Dondolo, eine Überwachungskamera, Schoppenwärmer, Schoppen verschiedener Marken, Nuggis, eine Milchpumpe, einen Maxicosi, Schlafsäcke, unterschiedlichste Kleider, … oje die Liste könnte unendlich fortgesetzt werden.

Uff!
Wirklich?

Brauchen wir das alles?

Mit der Unsicherheit junger Eltern wird ein Riesen-Geschäft gemacht. Denn eigentlich brauchen wir nicht viel Materielles am Anfang. Und kaufen kann man immer noch, auch wenn das Baby da ist. Eine liebevolle Elternbeziehung, genügend Milch, Zeit zu zweit und zu dritt, und jede Menge Schmuse-Einheiten sind das Wichtigste. Der Staat könnte viel mehr tun, um das erste Lebensjahr der Eltern unbeschwerter zu gestalten. Indem zum Beispiel Elternzeit, wie in unseren umliegenden Nachbarländern üblich, verlängert würde und junge Mütter nicht bereits nach 16 Wochen wieder auf dem Arbeitsmarkt stehen müssten. Der frischgebackene Vater bekommt mal gerade einen lächerlichen Tag geschenkt! In dieser Hinsicht ist die Schweiz ein Entwicklungsland. Aber das ist ein anderes Thema.

Um das Leben mit Baby im ersten Lebensjahr einfacher zu gestalten, gibt es ein paar Hilfsmittel, die sehr praktisch sind. Dazu gehört eine Traghilfe, sei es nun Tuch oder Carrier, ein Kinderwagen, ein paar Babykleider, Hygiene-Artikel und Vitamin D3. Dann sind wir schon ganz weit. Der Wickeltisch wäre da auch noch zu erwähnen, ob nun improvisiert oder neu spielt dabei keine Rolle – Hauptsache, er ist sicher und auf einer rückenschonenden Höhe montiert.

Kinderkriegen liegt in der Natur des Menschen und tief in uns drinnen wissen wir genau, was wir zu tun haben, wenn das Baby da ist. Ich wünsche allen jungen Eltern die nötige Portion Ruhe und Gewissheit, dass sie die allerbesten Eltern für ihr Kind sind, ob nun mit oder ohne Tragetuch! Ich wünsche auch allen Eltern eine Fachperson, die sich ihrer ganz und gar annimmt um sie in dieser sensiblen Zeit zu begleiten. Zum Beispiel können Leistungen von Hebammen auch nach der Geburt ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand in Anspruch genommen werden. Darauf werde ich demnächst genauer eingehen. Unterdessen allen weiterhin einen schönen, freudigen Sommer!